Schnupperwoche für die Umwelt
SchülerInnen der Mittelschule Völs setzten sich für die Umwelt ein
In der Woche vom 03.05.2021 bis zum 07.05.2021 sollten die ViertklässlerInnen der Mittelschule Völs wie jedes Jahr eine Woche ins Berufsleben eintauchen und Eindrücke eines Arbeitsalltags sammeln. Aufgrund von Corona war es heuer jedoch besonders schwer, für alle SchülerInnen eine geeignete Stelle zum “Schnuppern“ zu finden. Um die Woche dennoch sinnvoll zu nutzen, setzten sich die Jugendlichen für die Umwelt ein.
Von Montag bis Donnerstag wurde in der ganzen Gemeinde Völs eifrig herumliegender Müll eingesammelt. Egal ob im Wald, am Völser Teich, am Straßenrand, in den Wohngebieten, beim Cyta-Areal oder am Inn-Ufer – die SchülerInnen klaubten was das Zeug hielt. Insgesamt sammelten die ViertklässlerInnen an diesen vier Tagen fast 19 Stück 60-Liter-Säcke voller Müll. Ungeachtet der Menge an gefundenem Müll führte die Sammelaktion teilweise auch zu Erstaunen seitens der Kinder, Kommentare wie: “Wer schmeißt denn sowas hier hin?“ oder “Manche Menschen sind so rücksichtlos!“ waren die Folge.
Den letzten Schnuppertag verbrachten die SchülerInnen auch ganz im Zeichen der Umwelt und des Naturbewusstseins – sie bekamen eine private Führung vom Biologen Dr. Timo Kopf durch das Gebiet des Völser Teichs und packten auch dort fleißig mit an. Unter anderem wurde erklärt, dass der Völser Teich ursprünglich in der Kaiserzeit als Badeteich angelegt wurde, dann jedoch verlandete und anschließend zum Schutz der Biodiversität wieder ausgebaggert wurde. Beispielsweise befindet sich neben anderen Froscharten auch der in freier Wildnis relativ seltene Laubfrosch beim Völser Teich, in ganz Tirol gibt es nur mehr drei Orte (Kramsach, Völs, Lech) an denen Laubfrösche leben. Nachts wandern die Frösche auch gerne in Richtung der Seesiedlung, wo sie dann regelmäßig von Autos überfahren werden oder in Kanäle reinfallen. Die Letzteren können durch Anheben des Kanaldeckels jedoch wieder befreit und beim Völser Teich entlassen werden (13 lebende Frösche wurden von den Viertklässlern gerettet).
Die ein oder anderen VölserInnen bzw. SpaziergängerInnen wundern sich vielleicht manchmal, weshalb der Völser Teich so unordentlich aussieht, dies ist aber zwecks der Biodiversität und Artenvielfalt ganz bewusst so gewollt, denn nur wenn auch Totholz herumliegt finden alle Tierarten Unterschlupf und Nahrung. Um jedoch einen Kompromiss zwischen Totholz im Wald und dem Ordnungsdrang der Menschen zu finden, wird das Totholz häufig geschlichtet – so liegt es noch da und sieht auch ordentlich aus.
Zum Abschluss noch ein interessanter Fakt: Ursprünglich befanden sich im Völser Teich keine Fische, da diese die Ei-Laichen der Frösche fressen und der Teich vor allem für die ursprünglich in Völs beheimateten Tierarten wie eben den Laubfrosch angelegt wurde. Mittlerweile befinden sich im Hauptteich jedoch zigtausende Fische (irgendjemand setzte sie dort einmal aus und aufgrund fehlender Feinde konnten sie sich immens vermehren) und daher wurden vor gut zehn Jahren die kleineren Teiche angelegt, sodass sich wenigstens dort die Frösche ungehindert vermehren können.