Südwind-Workshop zum Thema Handy

Ein Leben ohne Handy oder Smartphone? Undenkbar – besonders für Jugendliche. Das Handy ist als Alltagsgegenstand ebenso wie als Statussymbol nicht mehr wegzudenken. Es ist unser Tor in soziale Netzwerke, ins Internet, unsere Uhr und nicht zuletzt unser Telefon.

Bereits unter den 10-Jährigen sind Handys weit verbreitet, ab 12 Jahren besitzen laut mehreren Studien über 90% ein solches. Mehr als 12 Millionen aktive Handys gibt es derzeit hierzulande. Jede Österreicherin, jeder Österreicher, vom Baby bis zum Greis, verfügt also durchschnittlich über 1,5 Handys. Auf dem Mobiltelefonmarkt herrscht ein großer Konkurrenzdruck und laufend werden überholte Modelle von neuen abgelöst. Die Zahl der ausrangierten Handys liegt in Europa bei etwa 100 Millionen im Jahr.

Mit diesen Zahlen konfrontierten die beiden Referentinnen von Südwind, einer Organisation, die sich für faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, für politische Lösungen und Unterstützung der Betroffenen einsetzt, die Drittklässler unserer Schule. Im Laufe des Workshops wurde unter anderem folgenden Fragen nachgegangen: Aus welchen Rohstoffen besteht ein Handy? Woher kommen diese Rohstoffe und wer baut sie ab? Wie geht es den Menschen, die in den Fabriken die Handys herstellen? Wie sieht unser Konsumverhalten aus? Und was passiert mit dem Handy, wenn wir es weggeben?

Anhand von kurzen Videos erfuhren die SchülerInnen, dass die Menschen beim Rohstoffabbau oft lebensgefährliche Arbeit verrichten, dabei wenig verdienen und vom Gesamtgewinn nur ein Bruchteil in der Region bleibt. Ihre Gesundheit wird durch die verwendeten Chemikalien gefährdet, die Wochenarbeitszeiten sind extrem hoch und die Gewerkschaften werden unterdrückt. Die SchülerInnen diskutierten jeweils in Kleingruppen darüber, was sie schon wussten, was neu für sie war, welche Fragen aufkamen und was sie an der Situation ändern wollten.

Die ernüchternden und teilweise erschreckenden Fakten lieferten jedenfalls einen Denkanstoß und deckten die globalen Zusammenhänge auf. Einige von uns wurden bestimmt angeregt, ihr Konsumverhalten zu hinterfragen und sich in Zukunft um sozial verantwortliches und nachhaltiges Verhalten zu bemühen.