Workshop "Psychische Gesundheit" in der 3a

von Brigitte Riedmann
15. Mai 2025

Wie man einen bewusstlosen Menschen in die stabile Seitenlage bringt oder einen gebrochenen Arm ruhigstellt, haben einige unserer Schüler*innen bereits in einem 1. Hilfe-Kurs gelernt. Wie kann man jedoch psychische Ausnahmesituationen erkennen und den Betroffenen helfen? Im dreistündigen Workshop „Psychische Erste Hilfe“ des Tiroler Jugendrotkreuzes wurden die Schüler*innen der 3a Klasse dahingehend sensibilisiert. Ziel war es, den Jugendlichen auf anschauliche und altersgerechte Weise zu vermitteln, wie sie in seelisch belastenden Situationen bei sich selbst und anderen achtsam handeln können.

Der Einstieg erfolgte über einen Fragebogen, der zur Selbstreflexion anregte und erste Berührungspunkte mit dem Thema schuf. Im Mittelpunkt des Workshops stand das einfache und einprägsame Schema: LOOK – LISTEN – LINK, das zeigt, wie man in psychischen Krisen helfen kann: Hinschauen, Zuhören, Weiterhelfen/Vernetzen.

In Kleingruppen wurde überlegt, was überhaupt zur psychischen Ersten Hilfe gehört – dabei wurden Aussagen auf Kärtchen zugeordnet und diskutiert. Auch die Selbsteinschätzung, welcher Teil des LOOK–LISTEN–LINK-Schemas einem besonders gut liegt, förderte das Bewusstsein für eigene Stärken.

Spannend wurde es bei der Übung zur Einordnung psychischer Symptome: In Partnerarbeit ordneten die Schüler*innen verschiedene Beispiele – etwa Schlafstörungen, wirres Reden oder Panikattacken – einer Skala von „psychosoziale Krise“ bis „psychiatrischer Notfall“ zu und wurden so im genauen Hinschauen geschult.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Kommunikation: Wie viel läuft eigentlich über Körpersprache? Wie hoch ist der Anteil der verbalen und der nonverbalen Kommunikation?  In einer Übung erlebten die Jugendlichen den Unterschied zwischen anteilnehmendem und abweisendem Zuhören direkt selbst.

Beim Thema „LINK“ wurde gemeinsam im Plenum überlegt: Welche Voraussetzungen braucht die helfende Person? Wer kann helfen? Verschiedene Personengruppen, Einrichtungen und andere professionelle Angebote wurden erhoben und in eine Grafik eingetragen. Dazu wurden auch die wichtigsten Notrufnummern notiert.

 Zum Abschluss durften alle darüber nachdenken und teilen, was Glück für sie persönlich bedeutet. Alle Schüler*innen erhielten noch ein „Bullet Journal“, eine Art Mini-Tagebuch, in dem positive Ereignisse festgehalten werden können, sowie 3 Bohnen, die auch schöne Erlebnisse und Glücksmomente repräsentieren sollen und am Ende eines Tages bewusst in die Hand genommen werden sollen – ein schöner Abschluss eines inhaltlich dichten Vormittags.

Herzlichen Dank an das Tiroler Jugendrotkreuz, das diesen Workshop konzipiert hat, das Land Tirol, das diesen fördert und ganz besonders an unsere Referentin Dr. Doris Haidlen-Birnbaumer, die uns die Inhalte kurzweilig und eindringlich näherbrachte!

Der Workshop wird in nächster Zeit auch in der 3b Klasse stattfinden.